In uns allen schlummert ein Potential geistiger Kraft – doch die meisten Menschen verzichten, ob bewusst oder unbewusst, darauf das in ihnen schlummernde Potential zu bergen, indem sie es gezielt aktivieren und kontinuierlich zur Anwendung bringen. Nichts ist für den, der im Geist wandelt so unmittelbar fassbar wie die geistige Wirklichkeit. Eigentlich müssten wir sagen: die geistige Dimension der Wirklichkeit – denn alles ist von Geist und Spiritualität durchdrungen.
Für den der gelernt hat zu sehen, ist alles was er sieht, fühlt, schmeckt, riecht und ertasten kann eine Offenbarung der höheren Wirklichkeit. Diese Offenbarung ergeht an uns seit Anbeginn der Zeit – und vielleicht sogar noch länger. Sie zieht den, der sie einmal wahrgenommen hat unweigerlich in ihren Bann. Ein solcher Mensch hat, wie ich sagen würde, den Weg der Mystik beschritten. Er wurde unmittelbar vom Geist der Ewigkeit berührt und findet sich wieder umwunden von einem ewigen, großen und großartigen Geheimnis, das in seiner schweigende Präsenz erhaben über unserem Leben thront. Von diesem Geheimnis her, empfangen wir alles was unser Leben, unsere Wirklichkeit und die Realität – in all ihren Facetten – letztlich ausmacht.
Der Mystiker erfährt auf seinem Weg, dass das Leben ein weit tiefgehenderes und ganzheitlicheres Phänomen ist, als es auf den ersten Blick scheint. Neben unseren natürlichen Sinnen – riechen, sehen, schmecken, fühlen – existiert ein übernatürlicher, ein geistiger Sinn. Durch diesen sensus fidei – wie er in den Schriften der alten Gelehrten bezeichnet wird – erschließt sich uns, das es einen Teil von uns gibt, der mit dem großen Ganzen verbunden zu sein scheint. Immer wieder erleben wir, wie in unserem Leben Dinge zur Wirklichkeit werden, die manche vielleicht eher in das Reich der Märchen, Mythen und Legenden verbannen würden. Wer hat noch nicht erlebt, wie er einmal von etwas geträumt hat, das wenig später tatsächlich Wirklichkeit wurde?
Wer hat in seinen Reisen durch andere Welten – in seinen Träumen – nicht auch schon plötzlich und überraschend Problemlösungen für reale Probleme gefunden? Wem ist noch kein helfender Meister erschienen, der ihm wesentliche Zusammenhänge und Empfehlungen für sein eigenes Leben geben konnte? Wer hatte noch nie ein Deja Vu? Oder wer hat noch nicht das paradoxe Faktum einer ‘göttlichen Begegnung’ erfahren – bei der es schien als würde der passende Meister oder Lehrer genau zur rechten Zeit die Bildfläche unseres Lebens betreten?
Wir alle kennen solche und andere Phänomene. Und während wir eine Zeit lang von ihnen fasziniert sind, vergessen viele von uns diese Erfahrungen bald wieder. Doch für einen gewissen Prozentsatz von Menschen sind es genau diese Erfahrungen, die dazu führen, dass sich diese Menschen auf die Suche machen. Eine Suche, die sie weder genau definieren können, noch deren Ziel und Inhalt sie kennen. Doch plötzlich werden ganz andere Themen relevant – Themen die auf die Fragen nach der Dimension der Wirkkräftigkeit des Geistes fokussieren. Dieser Zustand der spirituellen Suche ist eine wesentliche Erfahrung, die wir alle auf unserem geistigen Weg früher oder später machen – und früher oder später durchlaufen können.
Denn niemand von uns beruft sich selbst in den geistlichen Dienst oder auf den Weg der spirituellen Entwicklung seines höheren Selbst. Wir sind vielmehr gerufene, angesprochen durch das Geheimnis der schweigenden Präsenz des großen Ganzen.
Das große Ganze, ist die Realität – wie wir sie kennen und wie sie sich noch entwickeln kann. Vielleicht ist das große Ganze sogar die Wirklichkeit – wie wir sie kennen – und jede andere Form der Realität, wie sich außerhalb unserer Wirklichkeit entwickelt hat.
Wir wissen es nicht, aber können erahnen, dass es ein weites Feld einer wahrhaft grenzenlosen Welle von Möglichkeiten zu geben scheint, das wir stückweise nach und nach mehr und besser erkennen und erfassen können. Denn das große Ganze entwickelt sich selbst- Es ist die Wahrheit und des Leben – in all seiner
Mannigfaltigkeit und all seiner Unendlichkeit.
In uns schlummern Potentiale geistiger Kraft. Und es liegt an uns ob wir bereit dafür sind, diese zu entwickeln.
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