Hohe Feste

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Mystica Eminentiae

 

Die mystica eminentiae ist eine Form geistigen Erlebens, das sich in der mystischen überhöhung des an sich profanen Alltags manifestiert. So kann auch eine von manchen Zeitgenossen als erotisierende – und damit für geistige Dinge angeblich unpassende -Sprache abgetane Form menschlichen Redens von geistigen Erfahrungen Ausdruck höchster geistiger Hingabe an die Sache von Spiritualität und Mystik sein. 

mystische Spiritualität

Alle Spiritualität ist durch und durch mystisch, gleich wie alle Mystik immer auf etwas wie Spiritualität ihren Bezug hat. Und gleichzeitig offenbart sich die grösste Wirklichkeit hier in ihrer erotischsten, sinnlichsten und erhabensten Form. Ein zenraler Ausdruck dieser Form mystischer Rede und mystischen Erlebens ist das Schir Haschirim, das Lied der Lieder oder Hohelied Salomos, im Kanon des Tanak (der hebräischen Form des Alten Testaments). Hier vollzieht sich das mystische Geschehen zwischen dem Volk von Israel, als Sinnbild des Glaubenden und dem Göttlichen in Form eines Hymnus der dramatischen Geschichte eines Liebespaares. Das Volk Gottes begegnet uns hier in den Bildern des leiblichen, der sinnlich Geliebten die uns mit ihren Vorzügen vom Text geschildert wird. Der Sprecher wechselt dabei die Rollen und kehrt von der Rolle des Erzählers eines narrativen Textes immer wieder zu einer dialogischen Rede zurück, in der sich das Geschehen zwischen Geliebter, Geliebtem und der äusseren Welt in einem kommunikativen Prozess vollzieht.

entflammtes Herz und wacher Geist 

Die mystica Eminentiae, oder Überhöhungsmystik, ist jene Form geistiger Rede, die sich im Lobpreis, in flammenden Bekenntnissen und lebhafter, geistgewirkter Verkündigung vollzieht. Auch in geistigen Dingen dürfen und sollen wir uns mit allen Sinnen in das Geschehen einbringen. Der Mensch wurde nicht erschaffen um ein passiver Konsument zu sein, das Leben wollte Akteure haben, die dazu in der Lage sind dramatische Geschichten zu schreiben, die das Leben in jeder Phase seiner Manifestation voll auskosten. 

Die Kabbalisten lehren, dass die Absicht des Schöpfers für das Geschöpf durch und durch gut ist, und im höchsten, dauerhaften Glück für das Geschöpf ihr Ziel hat. Es ist nicht Gottes Wille, dass der unvollkommene Sünder sterbe, sondern dass er umkehre zum Schöpfer und ewiges Leben habe, können wir im Sinne der Überlieferung der heiligsten Schriften des Neuen Testaments sagen. Auch das Ziel des Glaubens, das ewige Leben, ist geradezu eine sprachliche Überhöhung, eine Transzendierung des irdischen Lebens. Es ist Leben wie wir es kennen, nur besser. Die Grenzenlose Weite des Universums, die Ewigkeit der Zeit, all dies sind erhabene Momente der menschlichen Wirklichkeitserfahrung. Und hier spricht uns die mystica eminentiae an und sagt: Auch du trägst das Potzential der Ewigkeit in dir. Nutze es.